Broadcom kündigte die neue Version 9.0 von VMware Cloud Foundation (VCF) sowie des darin enthaltenen vSphere an. Das Upgrade erhöht die „Integration der Komponenten“ und bringt tatsächlich ein paar neue Features. Diese neuen Features sind jetzt auch in der vSphere Foundation Edition verfügbar.
Das erste große Upgrade seit der VMware-Übernahme spiegelt die von Broadcom kommunizierte Enterprise-Strategie wider. Im Vordergrund steht nicht mehr nur das vSphere (und ESXi) allein, sondern das VCF, das die wesentlichen VMware-Produkte in einem Abonnoment vereint. Es soll primär Großkunden für die Einrichtung einer Private Cloud dienen – bringt aber auch eine Menge Voprteile für kleinere Kunden mit sich.
Was gibt es Neues?
Die meisten neuen Funktionen in der Version 9.0 betreffen nur vSphere und vSAN, wobei beide seit der „Lizenz-Modernisierung“ in VMware vSphere Foundation (VVF) enthalten sind. Die zwei anderen der verbliebenen vSphere-Editionen, Standard und Enterprise Plus, verharren noch auf der Version 8.0 U3. Ob und wann sie auf den Stand der Version 9.0 gebracht werden, ist uns Partnern im Moment noch unklar.
Das neue Setup für die Installation aller VCF-Komponenten: Anwender können nun die Konfiguration einer Umgebung in eine JSON-Datei exportieren und über Cluster oder Standorte hinweg diese Installation duplizieren. Der Installer lädt dabei die Binaries direkt vom Online-Depot des Herstellers herunter.
Management gemischter Cluster: Der vSphere Lifecycle Manager (vLCM) unterstützt nun mehrere Hardware-spezifische Images pro Cluster, wobei jedes davon seine Hersteller-Add-ons, eigene Firmware oder Hardware Support Manager enthalten kann.
Live Patching: In die Kategorie Lifecycle Management fällt auch das Live Patching von ESXi-Hosts, das bereits mit der Version 8.0 U3 als Preview eingeführt wurde. Es erlaubt das Einspielen von Updates, ohne den Host neu starten zu müssen. In der Version 9.0 ist dieses Feature nun offiziell verfügbar.
Performance und maximale Konfiguration: Eine Neuerung, die die VM-Dichte auf ESXi-Hosts deutlich erhöhen soll, ist Memory Tiering mit NVMe. Das Feature lagert Daten, auf die länger nicht zugegriffen wurde („Cold Data“) aus dem RAM auf NVMe SSDs aus. Dadurch steht für häufig sich ändernde Daten mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung. Es gibt auch neue Limits an virtuellen CPUs pro VM. Die „Monster-VMs“ kann man in der VM-Hardware-Version 22 jetzt bis zu 960 Prozessoren zuweisen. Dabei unterstützt VMware mit AMD Zen 5 und Intel Xeon der sechsten Generation („Granite Rapids“) jetzt auch die neuesten CPUs dieser Hersteller.
Schnelleres vMotion für GPU-VMs: vSphere 9.0 beschleunigt vMotion von virtuellen Maschinen, die GPUs nutzen deutlich. Man kann zudem endlich vGPUs auf Hosts reservieren. Es gibt endlich auch eine hilfreiche neue Ansicht in vCenter über die GPU-Nutzung.

Broadcom sieht ein direktes InPlace-Upgrade von vSphere 8.0 auf 9.0 vor. Das geht aber nicht von vSphere 7.0 – man muss mindestens einer 8er Infrastruktur betrieben. Außerdem kann vCenter 9.0 auch keine Hosts mehr mit ESXi 7.0 oder älter verwalten.